Zukunftstrend oder alter Hut? In neun Veranstaltungen spürt die SPD-Stadtratsfraktion neun Stadtthemen nach. Zu Wort kommen neun Gäste aus neun Städten. Der Eintritt ist jeweils frei.

neu-N ist eine Veranstaltungsreihe der
SPD-Stadtratsfraktion Nürnberg
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8 | ELTERN UND SCHULPOLITIK

Prof. Klaus Klemm, Dr. Anja Prölß-Kammerer (v.l.n.r.)

Viele Eltern treten in der Schulpolitik heute selbstbewusst auf und wollen aktiv mitgestalten. Aber: Mischen sich alle Eltern gleich ein? Oder haben vielleicht sogar die Schülerinnen und Schüler aus den so genannten „bildungsfernen“ Schichten das Nachsehen, wenn die sozial besser gestellten Eltern ihre Position zugunsten ihrer eigenen Kinder nutzen? Immerhin scheiterte in Hamburg die Einführung einer längeren gemeinsamen Grundschulzeit am Widerstand der besser situierten Eltern. Wir fragten den renommierten Bildungsforscher Professor Klaus Klemm, welche Rolle die Politik in diesem Punkt einnehmen soll.

Einfach ist die Situation nicht. Niemand möchte in die Zeit zurück, in der die Aufgabe der Eltern darin bestand, einmal im Jahr für das Sommerfest an der Schule einen Kuchen zu backen. Heute herrscht breiter Konsens, dass sich die Schulen den Eltern gegenüber öffnen sollen, damit ein besseres Miteinander zwischen Elternhaus und Schule entstehen kann. Gerade die Haupt- und Förderschulen klagen sogar, dass die Eltern oft wenig präsent seien und sich nicht engagieren würden.

Grundsätzlich ist jede Elterninitiative zu begrüßen und es nichts daran auszusetzen, wenn die Mütter und Väter das Beste für Ihre Kinder wollen. Plakativ gesagt gibt es in der Realität aber auf der einen Seite die Eltern, die die schulische Entwicklung ihrer Kinder intensiv begleiten wollen, die sich engagieren und ihre berechtigten Anliegen bei der Politik vorbringen. Zugleich gibt es auf der anderen Seite Eltern, die nicht lautstark ihre Stimme erheben und sich kaum ins Schulleben ihrer Kinder einmischen. Da die Trennlinie zwischen beiden Gruppen oft entlang des monatlichen Einkommens und des jeweiligen Bildungsabschlusses verläuft, ist die Politik gefordert.

Unser Fazit

  • Die Schulen müssen sich von reinen Lernorten zu Lebensorten wandeln, in denen sich alle Eltern zu Wort melden trauen.
  • Die Schulpolitik der SPD wird weiterhin darauf ausgerichtet sein, dass keiner verloren geht und alle die gleichen Chancen bekommen.
  • Die SPD-Stadtratsfraktion wird Anwalt auch derjenigen in unserer Stadt bleiben, die sich nicht am lautesten artikulieren.

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